„Alles hat a End“

Lehrer, Schüler und Eltern verabschieden Monika Jauernig in den verdienten Ruhestand

40 Jahre Lehrerdasein, davon 23 Jahre an der Grundschule Salzachtal in Fridolfing und geschätzte 550 Schüler in der Betreuung als Klassenlehrerin – das ist die Bilanz der Pädagogin Monika Jauernig. Zum Schuljahresende verabschiedeten sich die Schüler der Grund- und Mittelschule Salzachtal, das versammelte Lehrerkollegium sowie die Eltern in Vertretung des Elternbeirates von der „altverdienten, junggebliebenen, engagierten Lehrerin“, wie es Rektorin Eva Siglbauer in ihrer Ansprache zum Ausdruck brachte.

Monika Jauernig begann 1975 ihre Laufbahn als Lehrerin. Seit 1991 unterrichtete sie die ersten und zweiten Klassen der Grundschule in Fridolfing. Damit habe sie drei Schulleitungen und viele Lehrpläne miterlebt, wie Eva Siglbauer zusammenfasste. Dank ihres pädagogisch ausgeprägten Gespürs habe Monika Jauernig Reformen hinterfragt und nicht alle Neuheiten, die im Folgejahr ohnehin revidiert wurden, umgesetzt. In dieser Hinsicht „warst du deiner Zeit immer voraus“, kommentierte Siglbauer das „Wertvollste an der Arbeit“ Jauernigs. Zwischen dem Computer und der Lehrerin mit der ruhigen und liebevollen Art habe sich allerdings „nie so wirklich eine innige Liebe“ entwickelt, nichts desto trotz meisterte sie den Umgang mit der neuen Technik pflichtbewusst .

Zu Tränen gerührt war Monika Jauernig von dem Lied „Ich schenk dir einen Regenbogen“ der Klassen 1a und 3a, deren Klassenlehrerin sie zuletzt gewesen war. Überhäuft mit aus dem Lied hervorgehenden Geschenken, vom Regenbogen über Seifenblasen, bis hin zum Kuchen mit der Aufschrift „Ich mag dich so!“, saß sie auf ihrem liebevoll mit einem Sitzkissen und Herzen am Namensschild versehenen Platz. Ihren Ehemann Alois und ihre Familien an ihrer Seite.  

Weitere Geschenke sollten folgen. Von den Kindern ihrer Klasse 1a bekam Monika Jauernig einen jungen Birnenbaum für ihren Garten überreicht. Gebastelte Birnen aus Pappe sollten die noch fehlenden Früchte ersetzen und die Wünsche für den Ruhestand überbringen. Ein Buch mit Freizeittipps hatten die Schüler der Klasse 3a für die frisch gebackene Rentnerin zusammengestellt.

Einen großen Blumenstrauß überreichte der stellvertretende Bürgermeister Egon Kraus. Er sprach Monika Jauernig seitens der Gemeinde und persönlich seinen Dank für die vielen Jahre an der Grundschule Fridolfing aus, da auch seine Kinder in den Genuss des Unterrichts der liebenswerten Lehrerin gekommen waren. Vertrauen, Gefühl, Liebe, Verständnis, Engagement – alles Schlagwörter, die Kraus als wichtig ab dem ersten Schultag nannte, wenn die Kinder selbstständig werden und die Eltern lernen müssen, dieses zu akzeptieren. „Nur sehr ungern lassen wir sie in den Ruhestand gehen“, sprach Egon Kraus die Gedanken aller anwesenden Gäste aus und bat Monika Jauernig ihren Ruhestand mit viel Gesundheit und Freude zu genießen. 

Für die als Film vorgeführte „Tagesschau“ waren kleine Reporter in den vergangenen Wochen im Schulhaus unterwegs. Der Nachrichtensprecher begann mit der Schlagzeile „Die Grundschule in Fridolfing trauert“, bevor die im Video festgehaltenen guten Wünsche für den Ruhestand ausgestrahlt wurden. Der ein oder andere Lacher des Publikums war bei dieser Präsentation vorprogrammiert, wenn die Schüler Interna über Monika Jauernig ausplauderten, die, wenn ihr etwas nicht passte, „fuchsteufelswild“ werden konnte, mit verkrampfter Geste hinter dem Lenkrad umschrieben „so im Auto sitzt“ und ihr Vollkornbrot mit Käse immer in einer türkisfarbenen Brotdose dabei hatte.

Ohne Monika Jauernig „wird´s a bisserl staader werden“ an der Schule. Das „Rattern und Knattern“ ihres täglich durch das Schulgebäude gezogenen Aktenkoffers und die zum Ende der Pause geläutete Handglocke werden nicht mehr zu hören sein, stellte Elternbeiratsvorsitzende Sabine Kronbichler in ihrer Rede fest. Und die „Lesemaus Mimi“ werde auch eine andere Stimme bekommen. Kronbichler machte weiterhin auf das im vergangenen Jahr von der Klasse 2a ausgestellte „besondere Zeugnis für eine besondere Lehrerin“ aufmerksam. Es beinhaltete, dass Monika Jauernig „ganz gut trösten kann, wenn die Kinder weinen“, sie in peinlichen Situationen hilft, ohne dass die Mitschüler etwas mitbekommen und sie weiß, „dass man am Kirchweih-Montag keine Hausaufgaben aufgibt“. Ausgezeichnet wurde Jauernig von den Schülern als für ihr Alter „flotter Käfer“ und als Vorbild, um selbst später den Beruf der Lehrerin ergreifen zu wollen.

„Alles hat a End“ sang der Lehrerchor der in den Ruhestand eintretenden Kollegin zum Abschied vor. „Egal wen`st fragst: Man ist sich einig – dass man im ganzen Salzachtal und drüber raus a bessre Lehrerin kaum find“, hatten sich die Kollegen das Kompliment an Monika Jauernig in einer Strophe einfallen lassen. Im gleichnamigen Gedicht der Klasse 4a in bayerischer Mundart, lernten die Zuschauer, dass „alles a End hat“, auch das „Ohrenweh, Steckerleis und vielleicht am End dann selbst vielleicht auch das End“.

Nachdem jeder Mittelschüler der beliebten Lehrerin eine Rose überreicht hatte, dankte Rektorin Eva Siglbauer Monika Jauernig für ihr jahrelanges Engagement und wünschte viele frohe Stunden mit einem im Namen des Lehrerkollegiums geschenkten Theaterabonnement. Stellvertretend für das Team der offenen Ganztagsschule, das Reinigungsteam und Hausmeister Bernd Freitsmiedl verabschiedete sich Thea Kernbach mit einem Präsent von Monika Jauernig. Die Anwesenheit der „Leseomas und -opas“ nutzte Rektorin Eva Siglbauer, um auch für ihren Einsatz zu danken. Musikalisch wurde die Abschiedsfeier in der Turnhalle von der Bläserklasse unter der Leitung von Franz Thaller begleitet. 

Überwältigt von den vielen Darbietungen, Wünschen und Geschenken bedankte sich Monika Jauernig für die wunderbare Abschiedsfeier und hatte am Ende natürlich für jeden Schüler an ein paar Gummibärchen gedacht.

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