Behindertenprojekttag an der MS Salzachtal

Passend zur Woche des Sehens fand am Dienstag den 12. Oktober ein etwas anderer Schultag für die Schüler der fünften und sechsten Klassen der MS Salzachtal statt. Ein Projekttag sollte Ihnen die Probleme der Behinderten aufzeigen, aber auch die Möglichkeit damit zurechtzukommen.

Nach einleitenden Worten des stellvertretenden Schulleiters Herrn Stehböck, des Bürgermeisters Herrn Schild, des Behindertenbeauftragten des Landkreises Herrn Götze und Frau Rehme, BBA Fridolfing , verfolgten die Schüler gebannt einen Film, in dem der mehrmalige Olympiasieger Martin Braxenthaler aufzeigt, was alles, trotz Querschnittslähmung, möglich ist.

Der darauffolgende Film über die Ausbildung von Blindenhunden war für alle faszinierend - erst recht, als die Schüler feststellten, dass die Hauptdarsteller anwesend waren.

Nachdem so das Interesse geweckt war, ging es an fünf Stationen weiter, die Frau Rehme, Herr Götze und Herr Starck vorbereitet hatten.

Station1: In der Turnhalle führte der Blindenhund Vroni Frau Gölz durch einen Hindernisparcours. Die Schüler konnten hautnah erleben, wie schwierig und anstrengend das ist. Vielfältige Fragen wurden gestellt und  Vroni durfte, nachdem ihr Führgeschirr abgelegt war und sie erschöpft am Boden lag, gestreichelt werden. Anschließend zeigte Frau Rehme anschaulich die täglichen Probleme der Behinderten auf. Aber noch mehr als Worte bewirkte die Praxis, die daraus Aufgaben im Rollstuhl sitzend zu bewältigen und damit zu fahren.

Station 2: In der Mensa wurde die Alltagsprobleme der Behinderten den Schülern durch Herrn Götze und der blinden Frau Lischke nahegebracht. Wie wird Blindenschrift geschrieben, wie kann ein Blinder Alltagsprobleme wie Anziehen, Essen, Trinken, usw. bewältigen? Interessiert wurde nachgefragt und aufmerksam zugehört.

Station 3: Fühlparcours   Station 5: Riechparcours
Plötzlich nichts mehr sehen, sich auf andere Sinne verlassen, diese erproben. Mit verbundenen Augen mussten  10 Gerüche wahrgenommen werden, 10 Gegenstände ertastet werden. Schüleräußerungen wie: „Stinkt das eklig!“ (Ketchup) oder „Das ist ja haarig! (Kiwi) ließen manchen begleitetenden Lehrer schmunzeln. Trotzdem waren nahezu alle erstaunt, was ihre selten genutzten Sinne leisten.

Station 5: Dass ein Blinder auch mit Maschinen arbeitet kann, zeigte Herr Perschl beim Besenbinden. Nahezu nebenbei, auf alle Fragen der Schüler freundlich und mit einem Scherz auf den Lippen eingehend, fertigte Herr Perschl einen Besen nach dem anderen. Nebenbei erkannten die Kinder ein Menschenrecht, das Recht auf Arbeit. Das besonders diejenigen, die auf Hilfe anderer angewiesen sind, auch ihren Beitrag in der Gesellschaft leisten wollen.

Zum Ende der Veranstaltung sahen die Schüler noch einen Film des ZDF: Selbstbewusst durchs Leben, Träume verwirklichen trotz Behinderung, der Traum als Querschnittsgelähmte mit dem Rolli im Gleitschirm über die Alpen zu fliegen. Die Hauptdarstellerin Frau Petra Kreuz war extra angereist und beantwortete alle Fragen.

Alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass es ein interessanter und lehrreicher Tag war. Die Erwachsenen lobten die freundlichen und wissbegierigen Schüler und bei manchen Jugendlichen war der Grundstein gelegt, sich für die Belange der Behinderten einzusetzen und sie als vollkommen „Normale“ anzunehmen.

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