9a und 10M feiern mit ihren Familien unter freiem Himmel – 1.001 Euro für Kinder aus Indien
Nach einem turbulenten Jahr mit Wechsel- und Onlineunterricht konnten die Schüler der Klassen 9a und 10M der Mittelschule Salzachtal endlich ihr verdientes Abschlusszeugnis in Empfang nehmen. Coronabedingt wurden wie im letzten Jahr zwei Veranstaltungen im Freien abgehalten. Den Anfang machte die Klasse 9a. Maxi Blank und Ayman Belabbes führten gekonnt durchs Programm und wurden dabei musikalisch von einer Kombo aus Mitgliedern der Bandklasse 9 begleitet.
Rektor Thomas Stehböck ermunterte die Abschlussschüler beider Klassen, aufzubrechen, neue Wege zu gehen und neue Abenteuer einzugehen. Sie seien für ihre weitere Reise dank ihrem Zeugnis gut gerüstet. „Ihr habt nun einen entscheidenden Meilenstein auf Eurer Lebensreise erreicht und habt nun ein gutes Rüstzeug für die Zukunft. Ich bin gespannt, was ihr so alles vorhabt.“ Er gab seinen Schülern den Rat, nicht niedergeschlagen zu sein, falls es mal nicht so laufen sollte, wie geplant. „Bleibt locker und nehmt euch selbst nicht so ernst. Nehmt es mit Humor. Oder wie ihr sagen würdet: ‚Hey Oida, ois chillig!‘“ Der Rektor bedankte sich bei den jeweiligen Klassenlehrern für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser schwierigen Zeit, und wünschte den Absolventen viel Glück und alles Gute.
Tittmonings Bürgermeister Andreas Bratzdrum ließ es sich natürlich auch nicht nehmen, die Abschlussschüler zu verabschieden: „Ich freue mich, dass ich heute hier sein darf und gratuliere euch herzlich zum Abschluss.“ Es sei ja nun schon das zweite außergewöhnliche Schuljahr gewesen. Um so mehr freue es ihn, dass sie ihren Abschluss „so hingelegt haben“. Er könne genau nachvollziehen, wie sich die jungen Erwachsenen gerade fühlen, meinte der Bürgermeister. „Aus eigener Erfahrung und natürlich der Erfahrung mit meinen Kindern. Mit dem Abschluss habt ihr die Grundlage für euren weiteren Weg gelegt. Jetzt kommt es drauf an, dass ihr etwas aus euren Fähigkeiten und Talenten macht. Ihr könnt richtig Vollgas geben.“ Bratzdrum dankte den Lehrern und Eltern für ihre tatkräftige Unterstützung und Begleitung. Er wollte aber auch die Gelegenheit nutzen, den Abschlussschülern einen Tipp für die Zukunft zu geben: „Denkt bitte daran: Es ist nirgends so schön, wie in unserer Region. Engagiert euch in unseren Vereinen und denkt an unsere regionalen Firmen, die händeringend gut ausgebildete und engagierte Leute suchen, wie ihr es seid. Ich wünsche euch, dass ihr mit Mut, Zuversicht und Verantwortungsbewusstsein euren weiteren Weg geht. Viel Glück, Erfolg und Gottes Segen.“
Dann ließen die Klassensprecher Michael Spiegelsberger und Jakob Haberlander sowie Schülersprecher Elias Vordermayer das Jahr aus ihrer Sicht Revue passieren. Sie könnten sich noch gut an ihren ersten Schultag erinnern. Sie waren sehr aufgeregt und ihre Schultüte sei größer als sie selbst gewesen. Damals schien die Schule ein schier unüberwindlicher Weg zu sein. „Doch nun stehen wir hier und haben unseren Abschluss geschafft.“ Sie seien nicht immer brav und leise gewesen, lachen die drei. Auch seien öfter mal Dinge aus dem Fenster geworfen worden oder man habe die „Hausi“ nicht gemacht. Doch die Klassengemeinschaft sei super gewesen und in den letzten zwei Jahren hätten alle richtig Vollgas gegeben. Die drei bedankten sich im Namen der 9a vor allem bei ihrem Lehrer Martin Schupfner. „Aber auch ein Dank an alle anderen Lehrer, die immer so human mit uns umgegangen sind und uns aushielten.“
Nach der Zeugnisübergabe ehrte Rektor Thomas Stehböck die besten drei Schüler des Jahrgangs Maximilian Plank, Michael Spiegelsberger und Fabian Hofmann. Er gratulierte Plank und Spiegelsberger zudem herzlich zu ihrer Wahl als Vorbilder und erklärt stolz: „Diesen Titel habt ihr nicht von uns Lehrern erhalten, sondern von euren Mitschülern. Er wird denjenigen verliehen, die sich besonders in der Klassengemeinschaft durch Fairness und Hilfbereitschaft ausgezeichnet haben.“
Von der Klasse 10M erzählten die Klassensprecher Hannah Eder und Thomas Wankner sowie Schülersprecher Moritz Blüml von ihren Erlebnissen: „Für unsere Finnlandfahrt war alles vorbereitet. Die Tickets waren gekauft. Und dann haben wir am Freitag, den 13. März, erfahren, dass alles ausfällt.“ Das sei ganz schön hart gewesen. Habe man sich doch schon so auf diese Reise gefreut. Bis Weihnachten habe dann immer eine halbe Klasse gelernt, anschließend gab es Onlineunterricht. In diesem Zusammenhang dankten die Schüler Rektor Stehböck für die Sicherstellung des reibungslosen Unterrichts am PC. Bis zum Schluss habe man zudem die Hoffnung auf die Abschlussfahrt gehabt: „Wir freuten uns auf ein Barcelona-Bierchen und unseren Abschlussball.“ Mit einem Schmunzeln fügten sie hinzu: „Aber dafür waren wir ja zu Fuß auf der Bäcker-Alm mit alkoholfreien Getränken.“ Im Anschluss bedankten sich die drei persönlich bei jedem ihrer Lehrer mit einem Präsent.
Auch bei der 10M wurden nach der Zeugnisübergabe die Besten geehrt. Rektor Stehböck freute sich: „Normalerweise ehre ich ja immer die drei Besten. Aber heuer habe ich vier. Ihr wart alle gleich gut.“ Er überreichte Simone Zwesper, Thomas Wankner, Verena Bauer und Hannah Eder jeweils ein Buch und einen Gutschein. Die vier durften auch gleich vorne am Rednerpult bleiben, denn sie wurden zudem als Vorbilder gewählt und entsprechend geehrt.
Dann richtete Rektor Thomas Stehböck das Augenmerk auf einen Spendenkorb, der vorne am Rednerpult aufgestellt worden war und lachte herzlich: „Schaut mal da hin, wo der hübsche Schmetterling sitzt. Er hat auf unserem schönen Korb Platz genommen, den wir für die Indienhilfe aufgestellt haben. Denn leider konnten wir heuer unseren Spendenlauf nicht veranstalten und haben uns gedacht, wir bitten einfach auf diesem Weg um eine kleine Unterstützung für dieses tolle Projekt, das ja schon seit Jahren von uns unterstützt wird.“ Und die Familien der Abschlussschüler waren mehr als großzügig! Insgesamt kamen an diesem Abend 1.001,65 Euro zusammen.
Zum Abschluss sprach Gemeindereferentin Sabine Fett zu den Abschlussklassen: „Ich darf heute den Segen Gottes für euch herabwünschen.“ Sie wünsche den Abschlussschülern, dass sie in ihrer Zukunft „Weite erleben“, sei es bei Freunden, Familie oder dem Ausbilder. „Möget ihr weite Räume erleben, damit ihr nicht engstirnig werdet, sondern weit im Herzen.“ Nach dem offiziellen Teil feierten die Abschlussschüler und ihre Familien noch lange an den schön geschmückten Tischen, die auf beiden Pausenhöfen verteilt aufgestellt wurden.
